Nach drei Jahren Bauzeit war es endlich soweit: Wir konnten unser TierHeim am 14. September 2008 offiziell eröffnen. Alle (Tier)Freunde waren eingeladen, diesen besonderen Tag mit uns zu feiern.
Bei den Führungen stellten wir die Räumlichkeiten unseres TierHeims vor, beantworteten Fragen und stellten unsere Ideen der Raumaufteilung und -gestaltung dar.
Um 11.00 Uhr wurde es dann richtig feierlich, die Eröffnungsreden wurden gehalten:
Clarissa v. Reinhardt,
Erste Vorsitzende des Vereins
Klaus Daiber,
Bürgermeister von Bernau
Martin Schwegler von der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling
Helmut Weindel von der Weindel Tierstiftung
und die stellv. Landrätin Marianne Loferer
Ansprache von Clarissa v. Reinhardt:
Liebe (Tier)Freunde,
liebe Gäste,
heute ist ein besonderer Tag. Seit ich ein Kind bin, wünsche ich mir, dass es einen Ort wie diesen gäbe, ein TierHEIM im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Zufluchtsort für all die, die nicht mehr gewollt sind, auf der Straße zurück gelassen, misshandelt und gequält wurden....
Jeder Hund, der das Tor dieses Hauses durchquert, soll das Gefühl bekommen, es geschafft zu haben. Er soll spüren, dass er hier in Sicherheit ist, dass er medizinische Versorgung, eine saubere Unterkunft, einen gemütlichen Schlafplatz, und genug zu fressen bekommt, egal wie lange er unsere Hilfe braucht, bevor ihn sein Lebensweg hoffentlich in ein neues, liebevolles Zuhause führt. Doch mit dieser Versorgung der Grundbedürfnisse ist es längst nicht getan. Er soll auch das Gefühl haben, gewollt und willkommen zu sein bei uns, ganz gleich, welcher Rasse er angehört, wie alt er ist oder welche Geschichte hinter ihm liegt. Er soll Zuwendung und Fürsorge erfahren, ähnlich wie in einem richtigen Zuhause.
Um all diese Ziele zu erreichen, braucht es den gemeinschaftlichen Einsatz von vielen, sonst ist eine so große Aufgabe nicht zu bewältigen. Und so gilt es heute all denen zu danken, die sich für die Verwirklichung dieses Projekts eingesetzt haben. Es sei mir jetzt schon verziehen, wenn ich nicht jeden namentlich nennen kann, denn sonst würde diese Rede Stunden dauern...
Zunächst gilt es, unseren Hauptsponsoren, der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling und der Helmut Weindel Tierschutzstiftung zu danken. Beide haben erkannt, wie wichtig die Förderung des Tierschutzes in unserer Region ist – und haben gehandelt. In Helmut Weindel haben wir zusätzlich einen Menschen gefunden, der uns freundschaftlich und sehr professionell mit Rat und Tat zur Seite steht. Lieber Helmut, es ist sehr besonders, was Du für dieses Projekt getan hast – unser Dank dafür begleitet Dich. Auch Christiane Pfleiderer, die sich mit einer sehr großzügigen Spende und viel persönlichem Einsatz an dem Bauvorhaben beteiligt hat, sei erwähnt. Leider kann sie heute nicht hier sein, aber in Gedanken ist sie bei uns.
Dem Bernauer Bürgermeister Klaus Daiber gilt besonderer Dank, weil er sich von Anfang an hinter dieses Projekt gestellt hat und ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stand, wenn dieser gebraucht wurde.
Rechtsanwalt Severin Kiesl möchten wir nicht unerwähnt lassen, denn er setzte sich mit viel persönlichem Engagement für die Rettung des Tierheims ein, als das Projekt vor einiger Zeit wegen finanzieller Schwierigkeiten kurzfristig ins Wanken geriet.
Den vielen Handwerkern, die dieses Haus gebaut haben, teilweise zu ganz knapp kalkulierten Angebotspreisen und mit der einen oder anderen Arbeit ohne Abrechnung ist zu danken – auch ohne Euch wäre all dies hier nicht möglich geworden. Hervorheben möchte ich hier das Team rund um Hans Benno Suttner aus Untermühltal, die seit dem Frühjahr diesen Jahres beinahe jede freie Minute hier verbringen, um all die vielen Arbeiten zu verrichten, die im Finanzplan nicht mehr drin, aber doch dringend nötig waren. Vom Einbau sämtlicher Küchen und Schränke, über den Bau von Regalen, Wandtafeln und Vorratsboxen, bis hin zur Umsetzung der Gestaltung der Außenanlagen. Wenn irgendwo ein Wasserhahn tropft, eine Waschmaschine nicht funktioniert, eine Abflussrinne verstopft ist oder etwas repariert werden muss – einer vom Team kommt sofort und tut, was immer zu tun ist. Das geht schon seit Monaten so und ohne Euch wüssten wir oft wirklich nicht, wie es zu schaffen wäre. Dabei strahlt ihr stets gute Laune aus und gebt uns das Gefühl, als wäre es das Schönste auf der Welt, zum unbezahlten Arbeiten hierher zu kommen. J Es ist einfach toll, Euch dabei zu haben. J
Herrn Christian Rein vom Architekturbüro Berschneider & Berschneider möchte ich danken. Er hat uns in den letzten Monaten mit viel Fachverstand und persönlichem Engagement betreut. Es war eine Freude, mit ihm zusammen zu arbeiten. Wir hätten uns niemand besseren an unserer Seite wünschen können.
Den vielen, vielen Firmen, die Dienstleistungen oder Sachgegenstände gespendet haben, ist ebenfalls zu danken. Auf unserer homepage ist Euch eine eigene Rubrik gewidmet, um Euren Einsatz für den Tierschutz zu würdigen. Allen voran die Firma Belcando, die sich bereit erklärt hat, für einen Zeitraum von zwei Jahren das Futter für unsere Hunde kostenlos zur Verfügung zu stellen. Aber auch den vielen Geschäftsleuten von Bernau, die für unsere Tombola oder für das „Menschenfutter“ des heutigen Tages gespendet haben, danken wir herzlich! Es ist schön zu sehen, dass sich so viele hier im Ort für das Tierheim begeistern.
Den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Hunde mit betreuen, die hier putzen, füttern, Gassi gehen, zum Tierarzt fahren, mit den Tieren kuscheln und schmusen, was für ihre Seele so wichtig ist, gilt besonderer Dank. Ohne Euch wäre der Betrieb nicht möglich. Besonders zu nennen ist hier unsere Tierheimleiterin Martina Laage, die seit ihrem Einzug im Juli diesen Jahres praktisch rund um die Uhr arbeitet, erst einen freien Tag hatte und mit einer unvergleichlichen Ausstrahlung von Liebe und Güte für die Hunde da ist. Wir sind so froh, Dich hier zu haben.
Und last not least gilt mein Dank den Mitgliedern, Spendern und Förderern unseres Vereins, denn ohne Euren Beitrag wäre es nicht möglich, diesen Zufluchtsort für die Tiere zu unterhalten. Diejenigen von Ihnen, die mehr über unseren Verein wissen und/ oder ihn unterstützen möchten, werden gern von unseren Helfern am Infostand beraten.
Nun könnte man meinen, ich hätte jetzt wirklich allen gedankt – und doch bleibt noch etwas zu erwähnen. Ich möchte ganz ausdrücklich unsere Kollegen vom Tierschutzverein Rosenheim nennen, mit denen sich in den letzten zwei Jahren eine vertrauensvolle und sehr effektive Zusammenarbeit zum Wohl der Tiere entwickelt hat. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam daran arbeiten, ausgesetzten und verstoßenen Tieren zu helfen.
Unser Verein trägt den Namen „Häuser der Hoffnung e.V.“ Als er vor zehn Jahren gegründet wurde, wollten wir mit diesem Namen zum Ausdruck bringen, dass es Hoffnung geben soll für die, die zu uns gebracht werden. Seit ich 12 Jahre alt bin, arbeite ich im Tierschutz und träume davon, einen Ort wie diesen zu schaffen. Sicher können Sie alle sich vorstellen, wie tief berührt und dankbar ich bin, dass heute der Tag ist, an dem dieser Traum mit Hilfe all der vielen, die ich genannt habe, in Erfüllung geht.
Meine Großmutter väterlicherseits, die mich wie kaum ein anderer Mensch geprägt hat, starb, als ich neun Jahre alt war. Als ihr Haushalt aufgelöst wurde, nahm ich mir die Tasse, aus der sie morgens immer trank. Diese Tasse steht auf meinem Schreibtisch, erinnert mich an Sätze von ihr wie „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ oder „Erfüllte Träume sind meist die, für deren Verwirklichung etwas getan wurde.“ Ich trinke aus dieser Tasse nur an besonderen Tagen meines Lebens, wenn lang erarbeitete Projekte vollendet werden oder an Tagen besonderen Glücks, wie dem meiner Hochzeit. Heute morgen habe ich meinen Tee aus dieser Tasse getrunken, denn heute ist so ein besonderer Tag – lasst ihn uns gemeinsam feiern!
Bernau, am 14. September 2008