Über mehrere Wochen erreichte uns immer wieder der Hilferuf für diese beiden Rüden, die in einer spanischen Auffangstation untergebracht waren:
Toni und Lanzelot suchen IHRE MENSCHEN… eine Männerfreundschaft, die man nicht trennen darf!!! Ein Handicap-Hund und sein Beschützer. Toni ist ein ca. 2 Jahre alter Podenco-Mischlingsrüde, der als Welpe Staupe gehabt hat. Er hat die Krankheit überlebt, hat aber die Kontrolle über sein Vorderbein verloren. Es ist so, als wenn das Bein sein eigenes Leben führt, es zittert und zappelt. Er ist aber trotzdem ein sehr aktiver junger Hund und er liebt seinen Freund Lanzelot über alles, die beiden sind unzertrennlich. Lanzelot ist ein Mischling, der offensichtlich einmal eine Familie gehabt hat, denn er ist sehr freundlich Menschen gegenüber und hat sich in der Station völlig aufgegeben. Er wollte nicht mehr fressen, lag nur noch herum, wurde immer dünner und wäre vielleicht gestorben – wenn Toni nicht gekommen wäre. Nur der bringt ihn zum Spielen und auf seinen Hundekumpel paßt gut auf, damit die anderen Hunde ihm nichts tun. Wir alle wissen, wie Hunde mit der kleinsten Behinderung von Artgenossen gemobbt werden… aber Toni hat in Lanzelot einen Bodyguard, der ihn schützt. Man darf die beiden nicht trennen, denn Lanzelot würde sich dann ganz aufgeben und Toni`s Schicksal wäre ebenfalls besiegelt. Wer hat ein Herz für die beiden und nimmt sie auf?
Nach langen Vorbereitungen zogen die beiden am 31. Mai 2014 bei uns ein. Leider befand sich Toni in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand, er mußte sofort in die Klinik, weil er eine große, stark eitrige Wunde im Bereich des Hodensacks hatte, die von einer total verpfuschten Kastration stammt. Seine Wunde mußte 10 Tage lang täglich zwei bis drei Mal gespült werden, er brauchte viele Medikamnte, eine weitere Operation war aber nicht nötig, weil er sich so übermäßig geduldig von uns pflegen ließ. Sein Freund Lanzelot bleibt dabei immer in seiner Nähe und achtete verfolgte mit ruhigem Blick, was wir taten. Beide sind anfänglich schüchtern, tauen aber ganz schnell auf, wenn man freundlich mit ihnen ist und wollen dann schmusen, schmusen, schmusen. Toni verfolgt Lanzelot auf Schritt und Tritt, eine Trennung (und sei es auch nur für ein paar Minuten) ist absolut nicht möglich. Es ist rührend mitanzusehen, wie sehr die beiden aneinander hängen und aufeinander achten. Eine ganz besondere Freundschaft und Herzensbindung, wie man sie nur selten sieht.
Die beiden suchen nun nach einem gemeinsamen Zuhause, in dem sie für immer bleiben dürfen.
Am 10. Juni 2016 sind Lanzelot und Toni gemeinsam in ihr neues Zuhause gezogen. Sie werden bei sehr lieben Menschen und zwei ebenfalls unzertrennlichen Katzen leben. Eigentlich sollten sie erst ein paar Tage später umziehen, aber an diesem Tag beschlossen sie, nicht mehr aus dem Auto ihrer Menschen auszusteigen, als sie nach einem Eingewöhnungstermin wieder zu uns ins TierHeim gebracht wurden. So haben sie den Termin ausgesucht, sie waren offentlich so weit und brauchten keine weitere Übung. Wir freuen uns sehr und wünschen der ganzen Familie ein schönes Leben miteinander.
Am 12. Juni 2016 haben wir uns über Post gefreut:
Guten Morgen,
stellt Euch vor, der Morgenspaziergang war super. Toni geht mittlerweile total entspannt, die Leine locker, große Runden bis zu den Wiesen hier. Er hat gemerkt, dass mit Lanzelot Gras fressen, durch Pfūtzen laufen und mit kitzligen Blumen sich erleichtern einfach toll ist und das dies mit Leine und Brustgeschirr zusammen hängt. Bei ihm macht es das „Es immer wieder tun“ aus und so steht er schon fiepend vor mir, wenn er Leine und Brustgeschirr sieht. „Toni anhängen“ versteht er schon, denn jetzt kommt was schōnes. Gehen auf dem Gehsteig und nicht mehr auf der Strasse rumspringen, klappt auch super. Beim Spielen und in die Luft werfen von Lanzelot`s Stofftier, zuschauen und sein Stofftier zu ihm hinwerfen? Kein Schreck. Jetzt geht er schon in den Garten oder zu mir in die Kūche ohne Lanzelot. Gestern hatten wir viel Besuch, kein Problem fūr Toni. Er blieb auf der Couch, selbst, wenn mein Sohn sich dazu setzte, Ciara oder mein Schwager, ganz zwanglos. Lanzelot scheint auch befreit zu werden, da Toni jetzt selbstständiger wird. Lanzelot ist schon der große Wachhund im Garten, geht morgens Patrolie. Ihr alle engagiert Euch so, deswegen mōchte ich Euch diese Dinge mitteilen zur Freude.
LG auch an die anderen.
Am 23. Juni 2016 haben wir Post bekommen:
Hallo,
wie Ihr seht, geht es den beiden sehr gut. Wir haben schon einen Tagesrhythmus gefunden und die beiden hängen mittlerweile sehr an mir und ich an ihnen. Auch machen wir zunehmend nette Hundebekanntschaften.
Liebe Grūsse, Andrea
Am 21. Juli 2018 haben wir uns über Post gefreut:
Liebe Clarrisa, liebes Haeuser der Hoffnung-Team,
wir senden Euch mit diesen Fotos herzliche Sommergrüße. Nicht einmal einen Kilometer entfernt hören wir Musik vom Sommerfestival und genießen den Abend. Lanzelot und Toni sind ganz tolle, sehr liebe Hunde und wir lieben sie sehr. Gerade Toni hat sich sehr, sehr gut entwickelt, ist fidel und fröhlich, spazieren gehen seine größte Leidenschaft. Toni ist mittlerweile der Liebling aller, was Lanzelot natürlich schon von Anfang an war, aber Toni hat durch seine Art nun viele Fans gewonnen. Lanzelot kann nun auch mal gemeinsam mit dem belgischen Schäferhund aus der Nachbarschaft mit mir und besagtem Herchen gehen, ohne das er total ausflippt . Was andere Hunde betrifft, hat er sich super gebessert und ich bin sehr stolz auf ihn.
Großes und für uns echt wichtigstes Ereigniss ist, dass Toni überhaupt kein Problem mehr mit seiner Pfote hat, nicht einmal mehr das kleinste Zucken in der Schulter, alles ist ruhig und er humpelt auch fast gar nicht mehr und steht stabil auf allen Vieren. So geht es uns gut und das wünschen wir auch Euch mit Euren Lieben.
Es grüßt Euch Andrea mit den Jungs
Am 04. März 2019 haben wir uns über Post und diese zwei schönen Filme gefreut:
Endlich Frūhling, juchhu. Viele liebe Grūsse von Andrea und den Jungs
Schau mal, der Kleine liebt es auf Baumstämme zu klettern. Wir wissen nicht mal mehr, welche Pfote sein Problem war. Nicht mal mehr das leiseste Zucken!
Herzliche Grüße, Andrea