Am 27. Juli 2017 sind Cheyenne und Charmeur bei uns eingezogen. Weil ihre Halterin sie nicht behalten wollte, wurden die beiden Herdenschutzhunde im September 2016 privat vermittelt.
Obwohl der Platz von zwei Tierschutzvereinen (!) empfohlen worden war, fand der Sohn der ehemaligen Halterin die Hunde in diesem Zustand vor, als er sie im Juli 2017 zur Kontrolle besuchte.
Der neue Halter hatte offensichtlich psychische Probleme und hat sich – gelinde gesagt – nicht vernünftig um sie gekümmert. Sie waren in einem furchtbaren Zustand und so nahm der junge Mann sie sofort mit und brachte sie zu einem Tierarzt, wo eine Untersuchung und anschließende Behandlung eingeleitet wurde. Beide Hunde sind extrem stark von der Sarcoptesmilbe befallen. Leider konnte der Sohn der ehemaligen Halterin die Hunde aber nicht behalten, weil er erhebliche Probleme mit seinem Vermieter wegen ihnen hatte. Er schrieb deshalb viele Vereine mit der Bitte um Aufnahme an. Leider hat sich – wahrscheinlich auch wegen der hohen Infektionsgefahr und anfallenden Behandlungskosten – kein anderer Verein gefunden, der Charmeur und Cheyenne aufnehmen konnte oder wollte und so haben wir schließlich zugesagt, weil sie uns so unendlich leid taten. Aber wir brauchen Hilfe! Die umfangreichen Hygienemaßnahmen und die weitere Behandlung kosten viel Geld und ob sie nach ihrer Gesundung in einigen Monaten gleich ein neues Zuhause finden, ist fraglich, denn die Geschwister sind schon 9 Jahre alt und wir werden sie keinesfalls trennen.
Deshalb suchen wir Paten und Spender und danken jedem, der uns hilft, aus diesen beiden Hunden wieder glückliche und gesunde Tiere zu machen. Selbstverständlich suchen die beiden auch ein liebevolles Zuhause. Sie sind Menschen gegenüber sehr freundlich, beschützen aber rassetypisch ihre Bezugsperson (NICHT übertrieben oder beißend!). Sie fahren problemlos im Auto mit, können auch mal alleine bleiben und gehen super gern spazieren. Ideal wären Menschen mit einem großen Garten oder Hof, allerdings sollen die beiden nicht grundsätzlich draußen gehalten werden, sondern vollen Familienanschluß haben. Cheyenne und Charmeur werden nur zusammen vermittelt, da sie sehr aneinander hängen und diese schwere Zeit ihrer Krankheit mit Schmerzen und unerträglichem Juckreiz am ganzen Körper wahrscheinlich nur deshalb überstanden haben, weil sie sich hatten.
Charmeur und Cheyenne haben seit ihrem Einzug bei uns im Juli 2017 tolle Fortschritte gemacht! Ihre Wunden sind alle verheilt, die Räude ist vollständig ausgeheilt und das Fell ist schon richtig toll nachgewachsen. Hier einige Fotos, aufgenommen Anfang Oktober 2017. Nun müssen wir nur noch ein gemeinsames Zuhause für die beiden finden! Die beiden sind sehr anhänglich und menschenbezogen, kuscheln sehr gern!
Im Sommer 2018 kam es zu einem Zwischenfall, als zwei Gassigeher mit Charmeur und Cheyenne unterwegs waren. Ein älterer Herr ging frontal auf die Gruppe zu, um sich über deren Anwesenheit am Seeufer zu beschweren. Obwohl einer der Gassigeher den Herrn aufforderte, stehen zu bleiben und Abstand zu halten, ging dieser weiter auf die Hunde und Gassigeher zu, worauf Charmeur nach vorne sprang und den Mann heftig und mehrfach in den Arm biß. Er musste ins Krankenhaus und mehrfach operiert werden. Charmeur hat seitdem Leinen- und Maulkorbzwang! Uns gegenüber ist er so verschmust und liebevoll wie immer.
Im Sommer 2018 haben Charmeur und Cheyenne einen Ausflug mit Talea und Sybille unternommen. Dabei sind diese schönen Fotos entstanden:
Hier einige Fotos von den beiden vom Herbst 2018:
Charmeur und Cheyenne sind in die Jahre gekommen, sie laufen deutlich gemächlicher und auch nicht mehr so weit. Diese netten Fotos von den beiden sind im April 2019 auf dem Hundeplatz entstanden:
Im Frühjahr 2020 sind diese Bilder gemacht worden:
Im Laufe des Jahres bis zum April 2020 sind diese schönen Fotos von den beiden entstanden:
Am 06. Mai 2020 ist unsere liebe Cheyenne verstorben. Es ging ihr mehrere Tage lang nicht gut, unser Tierarzt vermutete zunächst eine Infektion, die Behandlung mit Antibiotika schlug gut an. Aber an diesem Tag ging es ihr innerhalb von wenigen Stunden rapide schlechter und auch eine Not-Operation in der Klinik konnte sie nicht retten. Wie sich zwei Tage später durch die Laborwerte herausstellte, hatte sie hochgradige Anaplasmose.
Wir vermissen sie, ihren schaukelnden Gang, ihr bezauberndes Lächeln. Wir denken an die dramatische Rettungsaktion 2017, die zur Aufnahme von Cheyenne und Charmeur führte. Wir sind so froh, dass wir die beiden kennenlernen durften, sie waren und sind eine solche Bereichung. Cheyenne werden wir nie vergessen, unsere ganze Fürsorge gilt jetzt Charmeur, der nun zum ersten Mal in seinem Leben ohne seine Schwester auskommen muss.
Charmeur lebte bis zum 19. Juli 2021 liebevoll umsorgt bei einer Pflegefamilie, wo er zwei sehr liebe Menschen und zwei ebenso liebe Hundefreundinnen um sich hatte. Er liebte es, im Garten zu liegen oder mit dem Auto Ausflüge zu tollen Spaziergängen zu machen. Aber dann war es auch für ihn an der Zeit, über die Regenbogenbrücke zu gehen. Wir werden den „weißen Riesen“ mit seiner liebevollen Art immer in Erinnerung behalten. Er trug seinen Namen wirklich zu Recht, denn er war ein echter Charmeur.