Orsa wurde als sehr junger Welpe von einer Familie adoptiert, die sie behielt, bis sie im November 2009 bei uns einzog. Der Grund für die Abgabe waren drei Beißvorfälle innerhalb der Familie. Es wurden mehrere Hundeschulen besucht, von denen zumindest von einer zu sagen ist, dass die dort angewendeten groben „Trainings“methoden den Hund eher noch mehr verunsichert haben, als das sie irgendwie halfen. Durch ein anderes Training verbesserte sich Orsa`s Verhalten nachhaltig, es kam aber noch einmal zu einem Beißvorfall, der lt. Trainerin und behandelndem Tierarzt eindeutig den starken Schmerzen zuzuordnen war, die Orsa damals hatte, denn Orsa hat Hüftgelenksdysplasie und hatte die notwendigen Schmerzmittel über einen längeren Zeitraum nicht bekommen, wweil die Halter sie einfach abgesetzt hatten. Sie waren der Meinung, Orsa brauche sie nicht mehr. Wie dem auch sei: Obwohl die Trainerin und der Tierazt empfahlen, den Hund zu behalten, weil bei gewissenhafter Medikamentengabe keine weiteren Beißvorfälle zu erwarten wären, entschloß sich die Familie, Orsa abzugeben. Wichtig zu wissen ist noch, dass Orsa innerhalb dieser Familie von Männern geschlagen worden war, was sicher ebenfalls zu ihrem Abwehrverhalten beigetragen hat. Das geschah, als Orsa etwa zwei Jahre alt war. Nach einem eingehenden Gespräch bedauerten beide Männer ihr Verhalten und es kam auch zu keinen weiteren Übergriffen auf den Hund.
Nun sitzt Orsa bei uns im TierHeim und versteht die Welt nicht mehr. Sie ist sehr anhänglich und litt deshalb anfangs sehr unter der Trennung von ihren ehemaligen Haltern. Wir suchen für sie ein Zuhause bei erfahrenen Hundehaltern, die unbedingt ebenerdig wohnen sollten. Uns gegenüber ist Orsa verträglich, Fremden gegenüber ist sie rassetypisch zunächst zurückhaltend und möchte erst angefasst werden, wenn sie Vertrauen gefaßt hat.
Sie versucht mit allen Mitteln, Streit mit Artgenossen aus dem Weg zu gehen. Sind zum Beispiel ihr unbekannte Hunde im Hof, geht sie gar nicht erst raus. Mit Rüden ist sie gut verträglich, bei Hündinnen entscheidet die Sympathie. Bis sie bei uns abgegeben wurde, ging sie regelmäßig mit anderen Hunde spazieren. Orsa hat viel durchgemacht und wartet nun auf ihre Chance auf ein glückliches Leben in einem liebevollen Zuhause.
Orsa ist nun schon lange bei uns und hat sich gut eingelebt. Wir versuchen, ihr so viel Abwechslung wie möglich zu bieten, zum Beispiel, indem wir jeden Tag einen kleinen Spaziergang mit ihr machen und/ oder viel mit ihr kuscheln. Diese Fotos sind im Februar 2013 entstanden und zeigen, wie wohl sie sich im Schnee fühlt.
Am 04. Juli 2014 ist Orsa völlig unerwartet gestorben. In den letzten 2 Tagen ging es ihr nicht gut, weshalb Michi mit ihr zum Tierarzt gefahren ist. Dort wurde festgestellt, dass sie Krebs im Endstadium hat und so haben wir sie aus der Narkose, die sie für die medizinische Abklärung bekommen hatte, nicht mehr aufwachen lassen.
Orsa wird uns fehlen. Ihre Fröhlichkeit, wenn sie merkte, dass es los geht zum Gassigehen und ihre Begeisterung, wenn wir mit etwas Leckerem zu ihr kamen bleiben unvergessen. Dann strahlten ihre Augen und die Rute wedelte unaufhörlich. War sie im Auslauf, wenn wir zur Eingangstür herein kamen, machte sie mit einem Bellen auf sich aufmerksam, bis man sie ansprach – dann freute sie sich und wartete geduldig, bis man zu ihr an den Zaun kam um mit ihr zu sprechen und ihr ein Leckerchen zu geben.
Orsa, wir werden Dich nie vergessen und sind sicher, dass Du im Hundeparadies bist, wo es Knochen vom Himmel regnet und Du Dich endlos lange im Gras wälzen kannst.